Studierende aus Gießen haben sich einem besonderen Filmprojekt gewidmet, das die tiefgreifende Bedeutung der Stolpersteine als Gedenktafeln für die Opfer des Nationalsozialismus in den Fokus rückt. Insbesondere beleuchten sie die bewegende Geschichte der Familie Wohlgeruch, die bis 1938 in Gießen lebte. Durch einen Fluchtversuch wurde die Familie auseinandergerissen, was bis heute als tragisches Kapitel der Vergangenheit präsent ist.
Die Stolpersteine, kleine Messingplatten im Boden verankert, erinnern passanten an die schrecklichen Ereignisse der NS-Zeit und gedenken somit den Opfern. Mit über 100.000 Stolpersteinen weltweit, initiiert durch den Künstler Gunter Demnig, hat sich das Projekt zu einer bedeutenden Form der Erinnerungskultur entwickelt, die zu einer intensiven historischen Reflexion anregt.
Die Diskussion um das Stolperstein-Projekt verdeutlicht die Vielschichtigkeit der Erinnerungskultur. Während die einen die Stolpersteine als wichtige Erinnerungszeichen loben, äußern andere kritische Stimmen, die eine Kontroverse um die angemessene Form des Gedenkens entfachen. Diese Debatte unterstreicht die Relevanz von Gedenkarbeit und den Wert einer kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte in einer Gesellschaft, die geschichtliche Verantwortung trägt.